Unimog 411
Unimog 411
Der Unimog 411 ist nun an der Reihe
Technische Daten:
U 411.110; 4111107503177
EZ 22.11.1957
OM 636 / VI-U, 4 Zylinder, 1767 ccm, 30 PS bei 2550 U/min
synchronisiertes Getriebe mit Kriechgang
Druckluft Heckkraftheber und Anhängerbremsanlage
Nach jahrelangem arbeitsreichen Einsatz sind die Gebrauchsspuren doch recht
deutlich zu sehen.
So sah er vor der Restaurierung aus und so ist der aktuelle Stand
Stunden für die Restaurierung: 1.066
September 2015: erste Grundwäsche und dann in die Werkstatt - zum Demontieren
Oktober, November 2015: : nach Abbau diverser Teile kann nun das Führerhaus abgenommen
werden - über das Getriebe eine Millimeterarbeit,
die viel Geduld erfordert
Nun werden Motor und Getriebe ausgebaut. Georg kennt
jeden Ausbauwinkel, was die Sache ungemein vereinfacht.
Danach wird weiter
demontiert.
März 2016: Mühsam wird Schraube um Schraube gelöst und der Unimog weiter
auseinander gebaut. Manchmal wird für eine einzelne
Schraube sehr viel Geduld
abverlangt! Nun sind die Achsen vom Rahmen getrennt und nahezu alle Rahmenteile
demontiert. Motor und Getriebe
sind über den Winter revidiert und liegen einbaubereit neben dem
Rahmen -
aber das dauert noch!!! Gott sei Dank hilft Tobias manchmal - zu zweit
geht
alles leichter. Mal sehen ob ihn auch noch das Unimogfieber packt. Dem
Gesichtsausdruck nach könnte er schon infiziert sein.
April 2016: Viele Teile sind jetzt demontiert. Nun kann die zweite
Generalreinigung von Rahmen und Achsen erfolgen. Bei dieser
verschwindet sehr
viel unnötige Deckschicht. Ich bin wieder sehr froh, dass wir das bei Wolfgang
Hepp in Alleshausen machen können!!!
Hannes hilft wie so oft!!!
Anfang Juni: Der Rahmen wird nun vollständig von Rost und
unnötigem Altbestand befreit und zum Grundieren vorbereitet.
Das heißt
Sandstrahlen, schleifen ... schleifen ... Für den doch großen Rahmen ist die
Höhe der Scheune und der Flaschenzug gut.
Ende Juni bis Mitte August 2016: Schritt für Schritt erhält der
Rahmen die erste Grundierung in rostrot, die zweite Grundierung
mit Füller folgt und die Felgen
können fertig lackiert werden.
Die Achsen werden komplett übrtholt.
Ebenso wird das Getriebe von Grund auf revidiert.
Und dann kann die Wiederaufbau Stück für Stück in Angriff genommen werden.
August bis Oktober 2016: Die Achsen sind komplett
überholt und werden ebenfalls grundiert. Danach werden alle
grundierten Teile
lackiert. Es sieht schon gut aus, wenn alles glänzt - rote Felgen mit schwarzem
Rahmen - und macht auch große Freude.
Oktober und November 2016: Der Rahmen und die Achsen werden wieder
zusammen gesetzt. Die Unimogtechnik ist doch recht komplex.
Ich bin sehr froh,
dass Georg mit seinem enormen Fachwissen hilft. Da sitzt jeder Handgriff und
jedes Teil kennt er blind.
Die Achsen sind nun fest und die Federn eingebaut. Nun kommen Getriebe und
Motor an die Reihe. Es funktioniert alles bestens.
Im Herbst wollte ich weiter sein, aber alles braucht seine Zeit: Ein Unimog macht mehr
Arbeit als zwei Traktoren und die Technik
ist sehr anspruchsvoll. Ich wollte
Ende 2016 mit eingebautem Motor das Chassis aus eigener Kraft bewegen. Das geht
noch nicht.
Zumindest ein Dieselkanister und der Kühler fehlen. Aber der Winter
zwingt zur Pause. Nun ist Neujahr und ich freue mich auf die
ersten warmen
Sonnenstrahlen. Dann kann es weitergehen. Mein 411er wird dieses Jahr 60 und
steht hoffentlich bald wieder da wie damals!
März 2017
Nun geht es nach einer langen Winterpause weiter. Das Fahrerhaus wurde von alten
verbeulten Blechteilen befreit und so weit demontiert,
dass es gut
sandgestrahlt werden kann. Parallel geht es weiter mit dem Aufbau von Rahmen und
Leitungen.
April, Mai 2017
Nachdem alles machbare vom Rahmen getrennt
ist, wird alles gesandstrahlt und wieder grundiert. Nun kann die erste Anpassung
mit einigen neuen Blechen erfolgen.
Die
Anbauteile werden ebenfalls repariert, gängig gemacht, sandgestrahlt, grundiert
und lackiert.
Juni bis September 2017
In Reih und Glied warten die
Anbauteile darauf, wieder an den ursprünglichen Platz zu kommen. Das geht nun
Stück für Stück.
Das ein oder andere muss so angepasst werden, und die Diesel- und
Bremsleitungen können eingebaut werden.
Parallel zu den zahlreichen
Leitungen werden auch fertige Anbauteile montiert sowie noch nicht fertige Teile
weiter gestrahlt, geschliffen
und lackiert.
Oktober, November 2017
So langsam wächst die Technik zusammen.
Der Sitz ist nicht orignal, erfüllt aber den Zweck sehr gut.
Das "Fahrwerk" kann nun in Betrieb genommen werden, allerdings nicht auf
öffentlichen Straßen. Aber wichtig ist, dass zu sehen ist, dass die
Technik
hält und dicht ist. Abseits von Wegen wird die off-road Qualität auch gleich
besser getestet.
Der erste Eindruck ist sehr gut - alles funktioniert
tadellos und ist dicht.
Und der Nachwuchs dürfte auch gesichert sein.
Nun haben wir Ende November und die Zeit vergeht, ohne dass es beim
"Schrauben" nennenswert weiter geht.
Der Winter wird langsam Einzug halten
und wir freuen uns auf das Frühjahr, wo es dann mit Schwung weiter gehen kann.
April 2018
Bis im neuen Jahr die Restaurierung wieder anläuft, ist es schon April.
Das Fahrerhaus muss nun dringend angegangen werden.
Also die Bleche weiter
einschweisen und verschliefen sowie grundieren. Dann kommen die Außenbleche an
ihren Platz.
April bis August 2018
Das ganze Frühjahr bis in den Sommer stehen die Arbeiten am
Fahrerhaus auf dem Programm. Stunde um Stunde werden
die Teile eingepasst,
verschweißt, verschliffen und Stück für Stück zusammen gefügt. Aber man kann
immerhin schon das "Gesicht" erkennen.
Das Fahrerhaus beschäftigt mich nun den ganzen Sommer. Leider sind es
wenig zusammenhängende Arbeitsstunden, so dass sich die
Sanierung des
Fahrerhauses dahinzieht.
Nachdem alles passt, kommt die Fein- und Vorarbeit für das Lackieren.
Also weiter schleifen und ein wenig spachteln. Hannes ist immer wieder dabei
und interessiert sich, was ich mache.
September / Okober / Jahresende 2018
Mitte September ist es nun so weit, dass die ersten "grünen Teile" lackiert
werden können. Bei der Vormontage konnten noch letze Anpassungen vorgenommen
werden.
Alle Einzelteile vom Fahrerhaus wurden wieder demontiert, fein geschliffen
und mit der zweiten Grundierung versehen. Die "Lackierkabine" war staubfrei und
hat sich
bewährt. Einen Tag später kam dann der Decklack in !!Unimog-Grün!!
Ende Oktober kann das Fahrerhaus auf den Rahmen aufgesetzt werden. Hier sind
mehrere Hände deutlich von Vorteil, denn es ist nicht viel Platz beim Aufsetzen
und Einpassen.
Es passt alles mm-genau, so dass nun der weitere Ausbau angegangen
werden kann. Die frischen Farben schwarz-rot-grün "machen Freude".
Noch vor Jahresende darf ich die Armaturen einbauen und die Elektrik ist so
weit begonnen, dass nun der Motor direkt gestartet werden kann.
Das
Kühlersystem ist dicht und regelt zuverlässig.
Zum letzten Tag des Jahres konnte ich noch ein paar Teile montieren -
auf ins Neue Jahr 2019!
März / Mai 2019
Das Frühjahr 2019 beginnt recht zögerlich, was die Arbeiten am 411er angehen.
Erst ab April geht es weiter mit weiteren Anbauteilen und
der Elektrik.
Allein die Rockinger RO 228 G110 Anhängerkupplung hat einiges an Mühen
abverlangt: Die "Vulkollanfeder" war nicht zuletzt wegen dem
starken
Verkleben aller Teile bei der Demonatgae in Einzelteile aufgegangen. Rockinger
und andere Zulieferer konnten das Teil nicht liefern.
Nach langem Suchen hab
ich dann eine gefunden! Gott sei Dank!
Auch die vielen Bedien- und
Funktionshebel von Gaspedal, Bremsen, Allradschaltung usw. wollen bis in die
kleinsten Teile zerlegt, aufbereitet
und wieder zusammen gebaut werden.
Sommer bis Dezember 2019
Der Sommer verlief was die
Restauration anbelangt etwas ruhiger. Die Elektrik ist soweit installiert und
alle Funktionen haben die ersten Tests
bestanden. Die letzten Teile wie z.B.
die Windschutzscheib, die Pritsche und die Bordwänderahmen sind grundiert und
warten auf den Schlusslack. Dazu müssen aber zuerst die
Bretter des neuen
Bodens und der Seitenwände eingepasst und auch lackiert werden - das wird dann
im Frühjahr hoffentlich bald geschehen können.
So wird er nun
"eingewintert".
März bis Mai 2020
Über den Winter wurden neue Bretter für
die Planken der Pritsche und der Klappläden eingepasst. Die Rahmen der
Klappläden und der des Einlegbodens habe ich neu gefertigt, da die
alten doch
sehr mitgenommen waren.
Nach dem Verschrauben und vorbereiten zum Vernieten wird alles nochmals
auseinander gebaut, grundiert und in grün lackiert. Aber ich bin "überrascht"
wie viele
Kleinteile außer dem Rahmen und den Brettern ich vor vielen
Monaten demontiert habe, die nun wieder alle hergerichtet werden müssen. Einige
hatte ich im Herbst
ein erstes Mal grundiert, andere sind erst jetzt an der
Reihe.
Nebenbei ganz interessant, was so alles wieder aufgebaut werden muss. Wichtig
ist mir, dass ich auch hier alle alten Teile weiterverwenden kann.
Juni 2020
Die ganze Blechnerei hat sich ebenso gelohnt wie
der Aufbau der Pritsche. Im Testzusammenbau passt alles - zwar nicht auf den
Millimneter, aber doch so,
dass überall wo eine Schraube rein soll, diese
auch rein passt! Vor dem Lackieren muss also noch etwas "gebogen" werden und
dann stimmst.
Ich nutze ein paar freie Tage, um am 411er endlich mal wieder einen größeren
Schritt weiter zu kommen. Nachdem alles zusammenpasst kann ich wieder alles
demontieren.
Nach kurzem Anschleifen spritze ich wieder die schnell trocknende
Grundierung und einen Tag später das "Unimog moosgrün". Und wieder bewährt sich
die hohe Scheune
als "Lackierkabine. Mit den beiden Seilzügen kann ich die
Pritsche gut "drehen" so dass von allen Seiten gespritzt werden kann.
Nun
kann alles übers Wochenende und darüber hinaus trocknen.
Mit ein paar
Tagen Urlaub war der Juni "arbeitstechnisch" ergiebiger als das gesamte Frühjahr.Von
früh morgens bis weit in die Nacht konnte ich "dran bleiben" und so
ist der
Unimog 411 bald so weit, dass der TÜV möglich ist. Schön ist, dass alle auch
ohne mitgefahren zu sein, Freude am kleinen Unimog haben.
Endlich ist es so weit! Nach 998 Stunden Arbeit am Mog ist er
TÜV-bereit. Beim TÜV gab es keinerlei Beanstandungen und es war für den
Pürfer eine Freude, mit dem 411er die Prüfungsfahrt
zu machen. Zwar fehlen
an der Pritsche noch die Läden, aber die kommen auch bald dran.
Gleich
nach dem TÜV geht es zur Zulassungsstelle. Die erste Fahrt über Land geht zum
Bussen - unserem Berg - zusammen mit meiner Frau und Theo.
Die erste Sonntagsfahrt ging ins Warmtal - meine Frau hat sich sehr
schnell als Fahrerin auf den Unimog eingestellt!
Juli bis Dezember 2020
Zwischenzeitlich passen
die Läden an der Pritsche gut. Sie müssen dann im Frühjahr geschliffen,
grundiert und lackiert werden. Die diversen Kleinteile bedürfen noch der
Aufarbeitung. Damit wird es dann im Frühjahr 2021 weiter gehen.
Eine
Ackerschiene ist an einem Original nachgebaut und passt sehr gut.
Für die Pritsche waren noch ein paar Kleinteile nicht fertig und die habe ich
nun auch gerichtet und lackiert.
Immer wieder überraschend, wie viel Einzelteile an dem Unimog 411
bearbeitet werden wollen.
Aber nun sind wir am Ende der Restauration
angelangt und ab sofort werden dann die Instandsetzungsarbeiten beginnen :-)